Die Verdrängung nicht-profitgetriebener Kulturräume schreitet voran. Nach einem Eigentümerwechsel verlor die neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) nach 30 Jahren ihre angestammten Räume in der Oranienstraße in Berlin. Trotz massiver Proteste musste einer der bedeutendsten deutschen Kunstvereine im Sommer 2022 seine Ausstellungsräume aufgeben. Anfang August hat sie landeseigene Räume in der Karl-Liebknecht-Straße am Alexanderplatz zur Zwischennutzung bezogen, die am 13. September eröffnet werden. Das Architekturbüro Hütten & Paläste baute dafür Gewerberäume in einem Plattenbau nachhaltig um. Ein rekonfigurables Raumkonzept verwandelt die circa 700 m2 große Fläche in Ausstellungs-, Veranstaltungs-, Arbeits- und Büroräume, die bereits mit Blick auf eine Nachnutzung durch künftige Kulturakteur*innen entworfen wurden. Eingriffe in den Bestand wurden dabei geringgehalten und räumliche Setzungen auf das Wesentliche reduziert. Für alle Neueinbauten wurden ökologische Materialien wie Strohplatten und Ton verwendet.
Nach einem Rundgang durch die neuen Räume diskutieren die Geschäftsführerin der nGbK Annette Maechtel, die Künstlerin Folke Köbberling, die im Rahmen des Umbaus eine Fassadeninstallation beitragen wird, sowie die Architekt*innen Nanni Grau und Frank Schönert von Hütten & Paläste mit Christian Hiller den Zusammenhang von Umbau, Nachnutzung und Nachhaltigkeit.
Anmeldung unter: features@archplus.net