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Ewald Gnilka: Hans Uhlmann in seinem Atelier, um 1954 © Rechtsnachfolger*innen Ewald Gnilka; für die Werke von Hans Uhlmann: © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Empfehlung

Hans Uhlmann – Experimentelles Formen

Ausstellung vom 16. Februar bis 13. Mai 2024
in der Berlinischen Galerie, Alte Jakobstraße 124 – 128, 10969 Berlin

Hans Uhlmann gehört zu den wichtigsten Bildhauer*innen und Zeichner*innen der westdeutschen Nachkriegsmoderne. Seine Werke sind in zahlreichen nationalen und internationalen Sammlungen vertreten und als Kunst am Bau prägen seine Skulpturen öffentliche Räume im In- und Ausland bis heute. Mit einer Auswahl von rund 80 Skulpturen und grafischen Arbeiten sowie Dokumenten aus dem Nachlass des Künstlers gibt die Ausstellung „Hans Uhlmann. Experimentelles Formen“ in der Berlinischen Galerie einen Überblick über Uhlmanns künstlerisches Schaffen von den 1930er bis 1970er Jahren.

Durch Draht geformte Räume

Hans Uhlmann studiert zunächst Maschinenwesen an der Technischen Hochschule und arbeitet nach seinem Studium als Ingenieur. Im Oktober 1933 wird Uhlmann, damals Mitglied der KPD, von der Gestapo festgenommen. Wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ wird er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Während seiner Haftzeit zeichnet Uhlmann und entwickelt die Idee einer „Drahtplastik“, die er nach seiner Haftentlassung plastisch umsetzt.

Internationale Erfolge

In den 1950er Jahren versuchte sich Westdeutschland im Ausland als freie und demokratische Nation zu präsentieren. Mit seinen abstrakten Metallarbeiten wurde Hans Uhlmann weltweit als Repräsentant einer jungen, deutschen Kunst inszeniert. Seine Werke wurden auf internationalen Ausstellungen wie der Biennale di Venezia, der Biennale de São Paulo, der documenta sowie u.a. im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt.

Uhlmanns Berliner Großprojekte

Insgesamt 17 öffentliche Kunst am Bau-Auftragsarbeiten entstehen zwischen 1954 und 1972 und sind bis heute in west- deutschen Städten und auch in Rom, Italien, zu sehen. Auch in westlichen Teil Berlins zieren vier großformatige Plastiken markante, urbane Plätze: „Concerto“ (1954) im Foyer zum Konzertsaal der Universität der Künste, die Skulptur am Hansaplatz (1958), vor der Deutschen Oper (1960/61) und auf dem Dach der Berliner Philharmonie (1963). In den 1950er und 1960er Jahren waren diese Arbeiten Ausdruck eines allgemeinen Modernitätsstrebens, das West-Berlin prägte.

Weitere Informationen: hier.