Mit den folgenden Erfahrungsberichten nehmen wir die im Editorial von Heft 22 begonnene Diskussion um die Berufspraxis von Architekten und Planern in kleinen und spezialisierten Büros auf. Der Entstehung dieser kleinen und noch nicht auf kapitalistischer Stufenleiter arbeitenden Büros mit zumeist genossenschaftlicher Organisation war in den vergangenen Jahren relativer Prosperität und wachsender Nachfrage nach Planungstätigkeit in Stadtentwicklung und Stadtsanierung ein gewisser Raum gegeben. Bei ihrer Gründung wurde ihnen im allgemeinen folgende doppelte Zielsetzung unterstellt: in einem neu entstandenen Arbeitsfeld, zu dessen Qualifikationsvoraussetzungen die Fähigkeit zur Produktion von sozialtechnischer Innovation gehört, hofften die Architekten und Planer den Anspruch auf selbstbestimmte Tätigkeit und Selbstverwirklichung in der Arbeit einlösen zu können und zugleich mit ihrer konkreten Tätigkeit etwas zu verändern an der Misere von Stadtentwicklung und Stadtsanierung. Heute nun scheint die krisenhafte Entwicklung im Bausektor dabei, für einen großen Teil dieser kleinen Büros ihren Anspruch auf nichtkapitalistische Existenz einzuholen. Ein großer Teil von ihnen befindet sich in einer konjunkturell, aber ebenso strukturell bedingten Krise. ...