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Kampf für fairen Zugang zu Wettbewerben

Die „wettbewerbsinitiative“ kämpft für einen fairen Zugang zu den Vergabeverfahren öffentlicher Auftraggeber und hat ein Beschwerdeverfahren bei der Europäischen Kommission über die sich stetig erhöhenden und restriktiven Zugangsbeschränkungen zu Wettbewerben und Vergabeverfahren der öffentlichen Hand in der Bundesrepublik Deutschland in Auftrag gegeben.

Nach Auskunft der Initiative wurden im Jahr 2012 von 3785 Ausschreibungen für Planungsleistungen im Baubereich in Deutschland 41 als offene Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben. Das sind etwas mehr als 1 Prozent. Nur ca. 11 % aller Ausschreibungen werden in Deutschland überhaupt noch als Wettbewerbe ausgeschrieben, von denen jedoch 90% zugangsbeschränkte Verfahren sind.
„Auf Grund der sich laufend erhöhenden und restriktiven Zugangsbeschränkungen zu den Vergabeverfahren öffentlicher Auftraggeber besteht für die große Mehrheit der in Deutschland tätigen Büros keine Möglichkeit mehr, an diesen Verfahren teilzunehmen - fast der komplette Berufsstand bleibt damit von öffentlichen Bauaufgaben ausgeschlossen.
Die Architekten sehen sich zusehends alleingelassen und stehen dem aktuellen Vergabesystem hilflos gegenüber. Kaum ein Büro kann es sich leisten, Einzelverfahren vor den Vergabekammern zu rügen, da das finanzielle Risiko nicht unerheblich ist.
Aus diesem Grund hat die „wettbewerbsinitiative“ Anfang Juni 2014 eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission über die zu hohen und restriktiven Zugangsbeschränkungen von Wettbewerben und Vergabeverfahren bei der Anwaltskanzlei „Freshfields Bruckhaus Deringer“ in Auftrag gegeben.
Die Gelder dafür wurden über eine Spendenaktion gesammelt. Die Beschwerde ist in Bearbeitung und soll noch dieses Jahr eingereicht werden.“

Es stellt sich allerdings die Frage, warum die Kammern und Berufsverbände nicht von sich aus aktiv werden und mit ihren Mitgliedsbeiträgen für faire Bedingungen kämpfen, anstatt diesen Kampf, der den Kern der Interessenvertretung betrifft, einer Privatinitiative zu überlassen, die die Kosten der Beschwerdeführung über Spenden finanzieren muss.

Sie können die Beschwerde mit Ihrem Namen unterstützen: www.wettbewerbsinitiative.de oder per email an berlin@wettbewerbsinitiative.de.