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ARCH+ news

Akademie einer neuen Gropiusstadt. Die Gründung

17. bis 25.08.: Ausstellung.  24.08.: Werkstatt von 10 bis 18 Uhr, anschliessend öffentliches Forum und feierlicher Gründungsakt.
 

Die Großsiedlungen der 60er und 70er standen auch im Zentrum der ARCH+ Ausgabe Planung und Realität – Strategien im Umgang mit Großsiedlungen. Wenn diese Ausgabe den Titel “Planung und Realität” trägt, so zielt das sehr wohl auf diese mangelnde Kongruenz zwischen beidem, aber es soll keinesfalls einem Planungsdefätismus das Wort geredet werden, der zu den beliebten Attituden der postmodernen Kritik an den Bauvorhaben der Zeit gehörte, im Gegenteil: Das Erkenntnisinteresse wird hier von der Frage geleitet, ob denn alles, was in der Nachkriegszeit geplant und gebaut wurde, so falsch gewesen sei. Gerade die Widersprüchlichkeit in der Bewertung dieser Phase, in die man sehr schnell auch heute noch verwickelt wird, suggeriert diese Frage. Wir sind gespannt, welche Antworten die Arbeiten der TU Berlin zur Großsiedlung Gropiusstadt ergaben!

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ausstellung
AKADEMIE EINER NEUEN GROPIUSSTADT.
DIE GRÜNDUNG

Eröffnung: 17. August 2012, 18 - 20 Uhr
Öffnungszeiten: 18. - 19. & 22. - 25. 8.2012, jeweils von 16 bis 20 Uhr
im ehemaligen Edeka-Markt, Lipschitzallee 68a, 12353 Berlin

Werkstatt
GROPIUSSTADT - MODELL SOZIALER UND KLIMAGERECHTER STADTENTWICKLUNG?
24. August 2012
Werkstatt: 10 - 18 Uhr
Öffentliches Forum mit feierlichem Gründungsakt: 18 - 20 Uhr
im ehemaligen Edeka-Markt, Lipschitzallee 68a, 12353 Berlin

Die Werkstatt hat eine begrenzte Teilnehmerzahl;
Anmeldungen bitte bis Dienstag, 21. August, bei
anita.kaspar@tu-berlin.de
 

Programm 24.8.2012:

10:00 - 11:30
Einführung in die Ausstellung und
Führung
zu den Arbeiten im Außenraum

11:30 - 12:30
Kurzvorträge der Expertinnen

12:30 - 13:30 Mittagspause

13:30 - 15:30
Arbeitsgruppen hinsichtlich Wohnen und Freiraum,
Bestandshalterinnen und Nutzerinnen, Synergien und Kooperationen,
Offene Akademie und Büro einer neuen Gropisustadt,
Internationale Bauausstellung Berlin 2020

AG 1: Gropius Zuhause, Expertinnen:
Oliver Clemens (clemens krug architekten)
& Sabine Horlitz (Center for Metropolitan  Studies, TU Berlin)
und Ralf Protz (Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V.)

AG 2: Gropius im Park, Expertinnen:
Elke Krasny (Kulturtheoretikerin und Kuratorin)
und Ines-Ulrike Rudolph (tx - büro für temporäre architektur, angefragt)

15:30 - 16:00  Kaffeepause

16:00 - 17:00
Bericht aus den Arbeitsgruppen, Resümee

17:00 - 18:00 Frühabendpause

18:00 - 20:00
Öffentliches Forum und feierlicher Gründungsakt
Kommentar von Joachim Krausse (Kulturwissenschaftler, Schwerpunkt
Architektur und Design), abschließende Diskussion sowie feierlicher
Gründungsakt der Akademie einer neuen Gropiusstadt
 

 

AKADEMIE EINER NEUEN GROPIUSSTADT

Die Akademie einer neuen Gropiusstadt ist ein Labor für kooperative Forschung und Gestaltung mit den Produzentinnen und Nutzerinnen der Stadt. An der Akademie wird zukünftiges Zusammenleben entworfen und diskutiert. Räumliche Potentiale und mögliche Akteurinnen werden identifiziert und Modelle für das Zusammenwirken von Zivilgesellschaft mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur entwickelt. Durchgeführt wird die Akademie vom Fachgebiet Städtebau und Architektur Prof. Jörg Stollmann – unterstützt durch das Fachgebiet Baukonstruktion und Entwerfen Prof. Donatella Fioretti am Institut für Architektur der TU Berlin.

Ort der Akademie ist die Gropiusstadt und ihre Umgebung. Als international bekannte Großsiedlung ist sie ein vorbildliches Modell für die Stadtlandschaft der Zukunft: geringe Bodenversieglung, großzügige Grünflächen, günstige und energetisch optimierbare Wohnungen. Aber tragen diese Faktoren schon zu einem besseren und glücklicheren Leben bei? Ist die Gropiusstadt ein Zuhause? Die Akademie ist überzeugt, dass in der Gropiusstadt weitere zukunftsweisende Perspektiven zur Stärkung der Nachbarschaft und des städtischen Miteinander entwickelt werden können: neue Formen des Wohnens, des Arbeitens, der Bildung und von Kultur, Sport und Freizeit.

In den letzten zwei Jahren haben sich die Lehrenden und Lernenden an der TU Berlin eingehend mit der Gropiusstadt beschäftigt. Zusammen mit Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen am Efeuweg wurden Entwürfe für einen gemeinsamen Campus entwickelt und es wird mit den Beteiligten an der konkreten Umgestaltung ihrer Anlagen gearbeitet. Parallel hat die Akademie seit Frühjahr 2012 die gesamte Gropiusstadt ins Auge gefasst. Sie hat erste Erkenntnisse gesammelt und Zukunftsszenarien entworfen. Diese zeigen die Vielfältigkeit des Alltags in der Gropiusstadt auf und sind die Grundlage für die gemeinsame Arbeit an der Zukunft der Großsiedlung.

Im Rahmen der 50-Jahrfeier zieht die Akademie einer neuen Gropiusstadt in den ehemaligen Edeka-Markt an den Lipschitzplatz. Die Gropiusstädterinnen, Vertreterinnen des Berliner Senats und des Bezirks Neukölln und der lokalen Akteurinnen in Wirtschaft, Bildung, Kultur, Sport und Freizeit sind herzlich eingeladen, sich zu informieren und einzubringen und somit neue Wege der Ermächtigung, Beteiligung und Zusammenarbeit zu gehen. Dafür soll im August 2012 der Grundstein gelegt werden. Die neue Gropiusstadt ist ein Projekt von uns allen!

Seit April 2012 haben sich mehr als 40 Studierende des Instituts für Architektur der TU Berlin dem Thema Akademie einer neuen Gropiusstadt gewidmet. Mit Unterstützung von Expertinnen und zahlreichen Gastvortragenden haben sie die Vielfältigkeit des Alltags der Gropiusstadt untersucht und Räume und Werkzeuge für ein zukünftiges, besseres Leben vorgeschlagen. Die Arbeiten werden im Rahmen der 50-Jahrfeier vom 17. – 25. August 2012 in der Ausstellung der Akademie und im Außenraum gezeigt.

Die Werkstatt, das anschließende öffentliche Forum sowie der feierliche Gründungsakt sind die zentralen Veranstaltungen. Hier sollen die Inhalte, Ziele, Verantwortlichkeiten und die Verstetigung der Akademie verhandelt werden. Eingeladen sind interessierte Gropiusstädter Akteurinnen, Vertreterinnen aus Politik/Verwaltung und (Wohnungs-)Wirtschaft sowie Expertinnen des Städtebaus und der Architektur.

Eine zentrale These des bisherigen Ansatzes ist: Die Gropiusstadt ist ein vorbildliches Modell sozialer und klimagerechter Stadtentwicklung! Die daraus folgende Forschungs- und Entwurfarbeit orientiert sich dem entsprechend an Themen wie transparente und nachhaltige und somit beteilgende und ermächtigende Stadtentwicklung. Im Fokus: der kritisch-konstruktive Dialog mit Gropiusstädter Akteurinnen sowie mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, dem Bezirksamt Neukölln, den Gropiusstädter Wohnungsbestandhalterinnen, den ortsansässigen Bildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen und der lokalen Wirtschaft.

Schließlich soll die Akademie einer neuen Gropiusstadt – als offene Akademie und möglicherweise verortet als Büro einer neuen Gropiusstadt – bis zur Internationalen Bauausstellung Berlin 2020 wirken.