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Home not shelter!

Gemeinsam leben statt getrennt wohnen. Neue Wohnformen für Flüchtlinge und Studierende. Workshop und Podiumsdiskussion im orangelab in Berlin am 20. und 21.11.2015

Ein Zuhause und nicht nur Unterkünfte für Geflüchtete und Zugewanderte zu schaffen, ist die Aufgabenstellung im Projekt „HOME NOT SHELTER“ der TU Berlin, der TU Wien, der TU München, der Universität Hannover, der Jade Hochschule Oldenburg und der Hans Sauer Stiftung. Dahinter stehen Fragen nach der Verortung im urbanen Raum und nach den integrativen Potentialen neuer Wohnarchitekturen.

Die große Diversität der zugewanderten Menschen verlangt differenzierte architektonische Lösungen. Bewusst liegt der Fokus des Projekts auf einer speziellen Aufgabe: der Entwicklung neuer gemeinsamer Wohnformen für Flüchtlinge und Studierende. An fünf Standorten in Deutschland und Österreich werden sich über 100 Studierende mit der Raumfindung in der Stadt, mit Fragen der Verdichtung, Aufstockung und Umnutzung beschäftigen, genauso aber Antworten auf die Frage suchen, wie Architektur Räume interkulturellen Zusammenlebens und Lernens schaffen kann. Es gilt, Perspektiven jenseits der städtebaulich segregierten, architektonisch unwürdigen und sozial diskriminierenden Verwahrung von Flüchtlingen und Migranten in der „Zwischenstadt“ und lagerartigen (Erst-) Unterkünften zu eröffnen, Perspektiven auf ein gemeinsames Leben jenseits des getrennten Wohnens.

Bei einer Auftaktveranstaltung des Projekts im Oktober im Frankfurter Kunstverein und im Deutschen Architekturmuseum standen Traditionen und Formen studentischen Zusammenlebens sowie Ansätze gemeinschaftlichen Wohnens im Mittelpunkt. Das Folgetreffen am 20. und 21. November 2015 im orangelab in Berlin richtet den Blick auf architektonische Strategien, wie Integration durch Architektur befördert werden kann und auf das soziale und interkulturelle Miteinander in den Häusern. Dazu soll das Wissen und die Erfahrung von Flüchtlingsinitiativen, Kulturprojekten, aber auch Co-Working-Spaces, kollektiv betriebenen Werkstätten oder alternativen Wohnprojekten nutzbar gemacht und in die Entwurfsarbeit aufgenommen werden. Vom 20. bis 24. Februar 2016 werden die Projekte dann in Rahmen der „Social Design Elevation Days 2016“ in München einem breiten Publikum vorgestellt und gemeinsam mit Experten und Stakeholdern weiterentwickelt.

Zu den Teilnehmern gehören: Ralf Pasel (TU Berlin), Hans Drexler (Jade Hochschule Oldenburg), Alexander Hagner (TU Wien), Sophie Wolfrum (TU München), Jörg Friedrich (Universität Hannover), Philipp Misselwitz (TU Berlin), Donnatella Fioretti (TU Berlin), Joachim Schultz-Granberg (Münster School of Architecture), Marina Döring-Williams (TU Wien), Daniel Kerber (morethanshelters), Florian Rücker (Kiron University) u.a.m. Außerdem im Programm sind die Projekte „Kitchen on the Run“, „Kitchen Hub“, das Internationale JugendKunst- und Kulturhaus Schlesische 27 sowie ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Die Wohnungsfrage“ im Haus der Kulturen der Welt.

Am Abend des 20. November 2015 findet im orangelab (Ernst-Reuter-Platz 2) eine öffentliche Podiumsdiskussion mit Jörg Friedrich, Ralf Pasel, Alexander Hagner und Sophie Wolfrum statt, moderiert Ilka Ruby. Beginn ist 19.00 Uhr, die Veranstaltung ist kostenlos.