Homeware – Roomware – Architekturware
Eine Lesart der Moderne sieht in ihr einen Reflex auf die gesellschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts. Diese gingen einher mit einem lang anhaltenden Technologieschub, der, angefangen mit dem Ausbau der städtischen Versorgungssysteme im 19. Jahrhundert (Gas, Wasser und Strom) schrittweise zur Mechanisierung des Haushalts führte, also zur Ausstattung des Hauses mit dem nötigen technischen Equipment, der Küche mit Einbauküche, einschließlich Gas- oder Elektroherd und Kühlschrank, des Bads mit Einbaubadewanne, Waschbecken und WC etc.
Diese Verbesserung der technischen Ausstattung des Hauses, zu der noch Telefon, Radio und Fernsehen hinzukamen, verlief parallel, zum Teil im Vorgriff auf utopische Entwürfe zukünftigen Wohnens, mit einem grundsätzlichen Wandel der Vorstellungen vom Wohnen. An die Stelle überkommener Modelle traten solche der flurlosen Erschließung, bei gleichzeitiger Entflechtung der Funktionen nach dem Motto: ein Raum = eine Funktion. Beide Entwicklungen gipfelten in einem modernen Projekt des Zusammenlebens zwischen den Geschlechtern und Generationen. Man denke nur an die Villa Savoie von Le Corbusier oder das Haus Tugendhat von Mies van der Rohe...