Wohnen, Politik, Wohnungspolitik
Die "Wohnungsfrage" rückt seit einiger Zeit wieder einmal in den Vordergrund des öffentlichen Interesses. War es zunächst die mehr akademisch-ästhetische Kritik an Zersiedlung und Monotonie, an Verlust der Urbanität und Bedrohung der städtischen Gesellschaft, so tritt jetzt zunehmend eine mehr materielle Kategorie hervor: einerseits durch die Erkenntnis, daß das, was man gemeinhin mit dem Begriff Wohnungsnot bezeichnete und längst in die Archive der Geschichte verwiesen glaubte, doch nicht so historisch ist, und zum anderen in der Form sprunghaft steigender Mieten aufgrund ebenso sprunghaft steigender Bau- und Grundstückspreise in Verbindung mit der Re-Liberalisierung des Wohnungsmarktes. Dabei dringt immer mehr ins Bewußtsein, daß diese Seite des Problems gegenüber der mehr ästhetischen durchaus eine politische Dimension aufzuweisen hat, die erneute und umfassende staatliche Interventionen erfordert, wenn die Ausweitung in eine politische Krise vermieden werden soll. ...