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Identität der Architektur – 1. Aachener Tagung: Ort

 26. – 27. Januar 2017, Fakultät für Architektur, RWTH Aachen

Im Rahmen der rechtspopulistischen Entwicklung in Europa hat sich von Frankreich ausgehend die "identitäre Bewegung" in Form eines Franchise-Systems ausgebreitet. Man übernimmt dabei die Codes der Jugendbewegung, um die rechte Ideologie als Hipster-Kultur zu verkaufen. Die Suche das kulutreller Identität in Abgrenzung zu dem vermeintlich "Fremden" wird als Kampfinstrument benutzt, um die globalisierungsmüde Jugend für sich zu gewinnen. Von daher sollte man immer Vorsicht walten lassen, wenn das Identitäre als Mittel der Arrondierung herangezogen wird. Was bedeutet es, wenn in der Architektur wieder nach Identität und Selbstverständnis der Disziplin gefragt wird? Man darf also gespannt sein, was die 1. Aachener Tagung unter dem Motto "Identität der Architektur" aus der bunten Mischung unterschiedlichster Positionen herausdestillieren wird. Der Reigen umfasst sowohl Büros wie Robertneun, Brandlhuber+ und Modulorbeat als auch Hans Kollhoff, Kleihues + Kleihues und Kahlfeldt Architekten. 


Aus der Ankündigung der Veranstalter:

Unter wechselnden Themen stellt die jährliche Konferenz die grundlegende Frage nach der Identität der Architektur – eine Frage, die das Selbstverständnis der Disziplin angeht und sich zuerst an ihre maßgeblichen Vertreter richtet, an die Architekten.

Die erste Tagung thematisiert den Ort als eine der grundsätzlichen Einflussgrößen beim Entwurf und Bau von Architektur und Stadt. Gebaute Architektur ist immer an einen realen Ort gebunden. Durch die Eigenheiten des Ortes erfolgt die Individualisierung der Aufgabe, entsteht die Besonderheit die nur im Dialog und in Bezugnahme auf den physischen Kontext erschlossen werden kann. Die Auseinandersetzung mit dem Umfeld erfordert beides, die Wertschätzung des Vorhandenen als auch das Bewusstsein, dass Architektur die gesellschaftlichen Voraussetzungen und technischen Möglichkeiten ihrer Zeit spiegelt und somit immer auch Veränderung bedeutet.

Unter dem Thema „Ort“ geht die Konferenz dieser Frage nach dem Ortsbezug der Architektur und seiner möglichen Verankerung innerhalb der Disziplin nach. Wie kann man den Ort verstehen und seinen Anspruch, den er an die Architektur stellt; wie kann die Architektur auf den Ort reagieren?

Mit drei vorgegebenen Fragestellungen und anhand beispielhafter, gebauter Projekte sollen die verschiedenen Positionen im Umgang mit dem Ort aufgezeigt und zur Diskussion gestellt werden.

1. Der vorgefundene Ort
Wie lässt sich Wissen um das Potential eines Ortes generieren; welches waren die Methoden und Instrumente, mit denen der Ort erforscht und für den Entwurf relevant wurde; wie konnte der Ort beschrieben, erfasst und aufgenommen werden; welche Bedeutung hatte der Ort?

2. Der entwurfliche Ort
Welchen konkreten Einfluss hatten die Gegebenheiten und/oder Bedingungen des Ortes für den Entwurf; wie wurden die Erkenntnisse in das Entwerfen und den Entwurf transferiert; welche Ideen, Strategien und Konzepte spielten eine konkrete Rolle; welchen Einfluss hat der Ort auf die architektonische Sprache?

3. Der gebaute Ort
Wie wurde der Bau mit dem Ort verbunden und an die räumliche Situation angeschlossen; welche Überlegungen und Techniken kamen zum Einsatz; welche Bedeutung hat der Ort und der Bau für den Ort; welche architektonischen Mittel wurden verwendet und/oder entwickelt, um auf den Ort zu reagieren?
 

Die ausführlichen Erläuterung zum Tagungskonzept, zur Themensetzung und Beteiligten finden sich hier: ida.rwth-aachen.de/

 

Vorläufiges Programm, Änderungen vorbehalten.


1. Tag: 26. Januar 2017

09:00 Grußwort: Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen
09:10 Grußwort: Alexander Markschies, Dekan der Fakultät für Architektur
09:20 Zur Einführung: Hartwig Schneider und Uwe Schröder

09:30 Zur Einführung: Vortrag von Paolo Zermani

09:50 Meili Peter – Sprengel Museum Hannover
10:10 F 29 Architekten – Mediathek der Hochschule Burg Giebichenstein
10:30 ROBERTNEUN – Am Lokdepot 123, Berlin
10:50 N.N.

11:10 Pause

11:20 VON M – Museum Luthers Sterbehaus, Eisleben
11:40 Diener & Diener – Ostflügel des Museums für Naturkunde, Berlin
12:00 Modulorbeat – Ein-Mann-Sauna, Bochum
12:20 Christoph Mäckler Architekten – N.N.

12:40 Rückfragen, moderiert von Ursula Baus,

13:00 Pause

14:00 Bruno Fioretti Marquez – Mittelpunktbibliothek Berlin
14:20 Bayer & Strobel – Aussegnungshalle Ingelheim
14:40 Max Dudler – Empfangsgebäude der Firma Dräger, Lübeck
15:00 MGF Architekten – Mensa in, Greifswald

15:20 Pause

15:40 N.N.
16:00 Eun Young Yi – N.N.
16:20 Bolles + Wilson – N.N.
16:40 Thomas Kröger – Haus in der Uckermarck

17:00 Rückfragen, moderiert von Jasper Cepl

17:20 Pause

17:30 Gespräch mit Markus Peter, Robertneun, Max Dudler und Christian Rapp, moderiert von Ursula Baus und Jasper Cepl
18:30 Ausblick


2. Tag: 27. Januar 2017

09:30 Zur Einführung: Hartwig Schneider und Uwe Schröder

09:50 Brandlhuber+ – Antivilla in Krampnitz
10:10 Springer Architekten – Stadtmuseum Lüneburg
10:30 jessenvollenweider – Uhrenmanufaktur, Glashütte
10:50 Schulz und Schulz – St. Trinitatis in Leipzig

11:10 Pause

11:20 Müller Reimann Architekten – N.N.
11:40 Zanderroth Architekten – N.N.
12:00 Kahlfeldt Architekten – N.N.
12:20 Hild + K – N.N.

12:40 Rückfragen, moderiert von Ulrich Brinkmann

13:00 Pause

14:00 Beer Bembé Dellinger – Neue Ortsmitte Wettstetten
14:20 Paul Böhm – N.N.
14:40 O&O Baukunst – Landesarchiv NRW, Duisburg
15:00 Kuehn Malvezzi Architekten – Erweiterung Hamburger Bahnhof Berlin

15:20 Rückfragen, moderiert von Michael Mönninger

15:40 Pause

16:00 Kleihues + Kleihues – N.N.
16:20 Hans Kollhoff – N.N.
16:40 Kleyer.Koblitz.Letzel.Freivogel – Kita Kinderland, Wittstock/Dosse
17:00 Lederer Ragnarsdóttir Oei – Sparkasse in Ulm

17:20 Pause

17:40 Gespräch mit Andreas Hild, Hans Kollhoff, Wilfried Kühn, Zanderroth und Fritz Barth moderiert von Michael Mönninger und Ulrich Brinkmann

18:40 Ende