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Edit Film Culture! Festival, Ausstellung, Screenings

Ausstellung: 6. bis 22. Juli  / Eröffnung: 5. Juli, 19 Uhr,
silent green c/o SAVVY Contemporary.  

Festival: 5. bis 8. Juli, silent green – Kulturquartier.

Filmprogramm: 8. bis 22. Juli / Eröffnung: 8. Juli, 20 Uhr,
Arsenal – Institut für Film und Videokunst

Unser ARCH+ Redakteur Christian Hiller co-kuratiert die Ausstellung und das Festival Edit Film Culture! Auch wenn es hier um Film und weniger um Architektur geht, geben die Ausstellung und das Programm einen außergewöhnlichen Einblick, was es heißt, mit einer Zeitschrift politisch und kulturell gestaltend zu wirken.

Im Januar 1955 erschien in New York City unter dem Titel Film Culture die erste Ausgabe einer einzigartigen Zeitschriftenreihe. Bis zur Einstellung 1996 entwickelte sich das von den displaced persons Adolfas und Jonas Mekas gegründete Magazin zu einer weltweit zentralen Plattform für die Schnittstellen von Kino, Gesellschaft und Kunst. Film Culture versammelte in insgesamt 79 Ausgaben unzählige Interviews, Manifeste, Filmanalysen, Fotoessays, Kunstwerke und Berichte über die Entwicklung unabhängiger Strukturen für Avantgarde Filme u.a. der Beat Generation, Andy Warhol’s Factory und der Fluxus Bewegung. 

Mehr als 20 Jahre nach dem Erscheinen der letzten Ausgabe widmet sich Edit Film Culture mit einer Ausstellung, einem Festival und einem Filmprogramm der Geschichte und Wirkung des ikonischen Magazins. Zentrale Beiträge für Film Culture kamen u.a. von Hans Richter, Siegfried Kracauer, Rudolf Arnheim, Enno Patalas, Roberto Rossellini, Pier Paolo Pasolini, Federico Fellini, André Bazin, John Cassavetes, Jack Smith, Yoko Ono, Maya Deren, Kenneth Anger, Carolee Schneemann und Allen Ginsberg. Eine Bibliothek mit allen Originalausgaben bildet den Ausgangspunkt für das Projekt.

Die Ausstellung in den Räumen von SAVVY Contemporary präsentiert die Geschichte der Zeitschrift und die der Avantgarde Szene der 1950/60er Jahre in New York. Gezeigt werden Werke u.a. von Shirley Clarke, Maya Deren, Robert Frank, George Maciunas, Jonas Mekas, Marie Menken, Yoko Ono, Nam June Paik, Hans Richter, Jack Smith, Andy Warhol und Joyce Wieland. Mit der Installation United Screens werden Fragen nach der politischen und gesellschaftlichen Wirksamkeit von Filmkultur anhand der Situation im globalen Süden dem historischen Blick auf den amerikanischen Underground gegenüber gestellt.

Das dreitägige Festival diskutiert mit internationalen Filmemacher*innen, Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen vergangene und gegenwärtige Bedeutungen des Begriffs "Filmkultur". Zur Eröffnung am 5. Juli werden Gina D'Orio und Susanne Sachsse ausgewählte Texte aus Film Culture in einer Elektro-Punk-Performance neu editieren. Am 6. Juli wird Barbara Rubin’s explizites Expanded Arts Meisterwerk Christmas On Earth wieder aufgeführt. Am 7. Juli tritt Thurston Moore (Ex Sonic Youth) auf, gefolgt von der 12-köpfigen Band Jonas Mekas & Friends mit Free Jazz Musikern aus den USA und Europa.

Programm und Tickets unter: www.editfilmculture.net

Künstlerische Leitung: Christian Hiller, Daniela Kinateder, Stefanie Schulte Strathaus, Marc Siegel, Bettina Ellerkamp und Jörg Heitmann.

Ein Projekt der silent green Film Feld Forschung gGmbH in Zusammenarbeit mit Jonas Mekas / Anthology Film Archives, Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., SAVVY Contemporary e.V., Harun Farocki Institut, Spector Books und Lithuanian Culture Institute. Mit freundlicher Unterstützung durch ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und Jonas Mekas Visual Arts Centre, Vilnius. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds