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Tatjana Turanskyi: "Eine flexible Frau"
ARCH+ news

ARCH+ 201/202 Berlin – Berlin im Film

Der Film "Eine flexible Frau" erzählt von einer Architektin, einer arbeitslosen Architektin, einer arbeitslosen Architektin in Berlin. Die aus der Identifikation mit Arbeit und Beruf herausgefallene Figur Greta M. findet auch draußen im neuen Berlin fast nur Räume, in denen Sie keinen Platz mehr hat, in denen konservative Raumpolitik reaktionäre Rollenverteilungen beschreibt.

Aber vielleicht erzählen diese Architekturen gar nicht von Rollenzuschreibungen der Geschlechter, sondern der Immobilienwirtschaft? In der kommenden ARCH+ 201 untersuchen wir u.a. diese Räume und ihre städtische Präsenz genauer.

Andere haben "Eine flexible Frau" schon sorgfältig untersucht, hier ein paar Stimmen:

"Das Spielfilmdebüt von Tatjana Turanskyi ist eine Übung in lakonisch ins Bild gesetzter Bitterkeit, die die spezifischen Prekarisierungsrisiken von Frauen ausleuchtet und zusätzlich noch ein Schlaglicht wirft auf die ästhetisch wie sozial fragwürdigen Stadtentwicklungstendenzen in Berlin. Diese beiden Themen in der Figur der arbeitslosen Architektin Greta Mondo zusammenzuführen, ist vielleicht ein bisschen dicke. Ergibt aber durchaus Sinn: Die uniformen Wohnumgebungen der gut situierten Mittelschicht finden eben - das ist die plausible These von Turanskyi - ihre Entsprechung in einer Form des Konservativismus, der Frauen als Mütter und unterbezahlte Dienstleisterinnen im Nebenjob imaginiert und ihnen diesen eigentlich unwürdigen Zustand als Resultat der Emanzipation verkauft." taz.de

"»Eine flexible Frau« verbindet Gretas Krise (»I’m an expert in crisis«) mit einer urbanen Topographie des neuen Berlin, dessen neue Bauvorhaben das Stadium der Gentrifizierung schon weit hinter sich gelassen haben. Auf den Streifzügen durch privatisierte und »sicherheitspsychotische« Townhaus-Ghettos, das Humboldt-Forum, das Areal des Finanzministeriums etc. erscheint die Stadt steril und abweisend." jungle-world.com

 
 
 
 
 
 

Ein ganz anderes Bild von Berlin zeichnet ein bejubelter Werbeclip – „Thunder Perfect Mind“ von Ridley und Jordan Scott für Prada. Er bewarb das erste Parfum der Marke, der Dreh fand an ausgewählten Orten Berlins statt, die Präsentation seinerzeit im Stadtbad Oderberger Straße. Diese Kollektion der Orte wird in ARCH+ 201 von Florian Wüst untersucht, und auch der Jubel wird unter die Lupe genommen.

Das Modehaus Prada schmückt sich und die Welt sonst durch eine seit 1999 andauernden Zusammenarbeit mit OMA und AMO mit einer konzeptionellen Strategie und Synergie von Mode und Architektur. Das neueste Projekt stellten wir in ARCH+ 200 vor.