Ziele des Projekts sind die Entwicklung eines historischen Bewusstseins für die jüngere Alltagsgeschichte, die Auswirkungen des Alltagslebens auf die Gestaltung der Städte und die Förderung eines Bewusstseins für nachhaltige Leben- und Zukunftsplanung. Die Alltags- und Zeitgeschichte der Städte soll erforscht und im öffentlichen Raum erfahrbar gemacht werden.
Alltags- und Zeitgeschichte
Die Geschichte der Städte zeigt sich im Stadtbild auf vielfältige Weise. Bewusst wahrgenommen wird jedoch oft nur ein kleiner Teil. Meist sind es die repräsentativen Gebäude und die historischen Feste, die als besondere Höhepunkte touristisch attraktiv sind. Die Spuren des täglichen Lebens sind im Geschichtsbewusstsein nur wenig präsent.
In der Alltagsgeschichte geht es darum, wie Menschen im Alltag lebten und wie sich das alltägliche Leben im Stadtraum zeigt, welche Spuren es hinterlässt. Zeitgeschichte richtet den Blick auf die gesellschaftlichen und politischen Wandlungen der letzten 100 Jahre und auf die strukturellen Veränderungen, die das alltägliche Leben in den Städten beeinflusst haben.
Der Fokus liegt auf der Geschichte der Bürgerinnen und Bürger, der Menschen, für die der Ort als Lebensraum, als Heimat wichtig ist, mit dem sie sich identifizieren und der ihr Lebensgefühl prägt.
1900 bis 2050
Die Zeitspanne, die behandelt werden soll, beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts und führt bis in die Zukunft.
Wie haben sich die Städte seither entwickelt? Welche Spuren hat das Leben der Menschen in unserer Stadt hinterlassen? Wie haben Zuwanderung, wirtschaftliche, technische und politische Entwicklungen das Leben in unseren Städten verändert? Wo war die erste Eisdiele, Pizzeria und die erste Dönerbude? Wo das erste Parkhaus, das erste Einkaufszentrum, die erste Disco?
Wie werden unsere Städte in 40 Jahren aussehen? Wie soll das Leben in Zukunft sein? Wo waren die ersten Spielplätze? Wie und wo werden im Jahr 2050 die Kinder spielen? Wie sah eine Straße oder ein Stadtplatz 1960 aus? Wie hat man sich dort bewegt, getroffen, gefeiert oder geparkt? Welche Geschäfte gab es? Was wird man 2050 auf diesem Platz tun können und wie sollte er dann aussehen?