0
Calls

Out of Balance - Kritik der Gegenwart: Wettbewerb entschieden!

Zwölf Preise und fünf Anerkennungen wurden von der Jury unter 180 Einsendungen von 499 Teilnehmern aus 18 Ländern vergeben.

Der von ARCH+ und der Stiftung Bauhaus Dessau 2012 ausgelobte internationale Wettbewerb “Out of Balance – Kritik der Gegenwart. Information Design nach Otto Neurath” ist entschieden worden. Die Auswahl unter den 180 eingesandten Arbeiten fiel nicht leicht. Die Jury entschied sich dafür, sechs Preise der 1. Kategorie à 2000 Euro, 6 Preise der 2. Kategorie à 1000 Euro und fünf Anerkennungen à 400 Euro zu vergeben (siehe Anlage). Die erfreulich hohe Wettbewerbsteilnahme aus 18 Ländern zeigt das breite internationale Interesse am Information Design, gleichermaßen auch an den brisanten Fragen der Gegenwart:

Umweltverschmutzung und der ökologische Fußabdruck der Wohlstandsgesellschaften bildeten im Rahmen des Wettbewerbs einen größeren Themenkomplex, dabei kam denkbaren Verhaltensänderungen besondere Bedeutung zu. Die soziale Spaltung der Gesellschaft infolge wachsender Einkommensdisparitäten wurde in vielen Beiträgen thematisiert und im Hinblick auf die ungleiche Chancenverteilung und die Auswir- kungen von Armut auf die Lebenslage untersucht. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Analyse sozialräumlicher Segregation jeweils am konkreten Beispiel einzelner Städte. Migration und “Wanderarbeit” wurden als Phänomen aufgegriffen, das im Kontext der Globalisierung beständig an Relevanz gewinnt, und sowohl im Hinblick auf soziale Ausgrenzung wie auch als kulturelle Bereicherung der Gesellschaft dokumentiert. Einige Beiträge widmeten sich allein den katastrophalen Lebensbedingungen von Wanderarbeitern. Ein weiterer Themenkomplex beschäftigte sich mit den öffentlichen Aufgaben und Dienstleistungen, die die Basis für den Zusammenhalt einer Gesellschaft bilden, wie Bildungseinrichtungen, medizinische Versorgung, Bevorratung von bezahlbarem Wohnraum etc. Hier wurden vor allem die Fragen nach der Zugänglichkeit und den Folgen von Privatisierung gestellt. Ebenfalls im Kontext des Problems gesellschaftlichen Zusammenhalts wurden die Prozesse politischer Aufklärung, Meinungsbildung und Beteiligung hinterfragt. 

Genauso vielfältig wie die gewählten Themen ist auch die grafische Transformation der Inhalte. Viele Arbeiten entwickelten in Anlehnung an Otto Neurath eine eigene Bildersprache und eigenständige grafische Formen, um quantitative Verhältnisse darzustellen. Neben diesen “klassischen” Informationsgrafiken wurden auch andere, neuartige Wege der Übermittlung und Ansprache des Publikums gesucht. Auffällig ist dabei, dass weniger das technische Potenzial der elektronischen Medien als methodische Überlegungen eine Rolle spielen. So scheint im Information Design neben der Abbildung empirischer Fakten durch quantitative Angaben – nach Neurath die “Sprache der Zahlen” – die unmittelbar auf qualitativem Wege transportierte Aussage an Bedeutung zu gewinnen. Hier lässt sich bei aller Unterschiedlichkeit des Vorgehens eine Gemeinsamkeit ausmachen: der Rekurs auf narrative Formen in der Kommunikation von Inhalten. Kurz gesagt, es wird eine Geschichte erzählt. Ob zeichnerisch, fotografisch, filmisch, sprachlich, ob mit den Mitteln der Collage oder in separaten Darstellungen, ob als Fiktion oder Satire, ob mit Understatement oder Übertreibung ist erst einmal zweitrangig gegenüber dem experimentellen Charakter dieser neuen Form von “Informationsgrafik”.

Die 180 eingesandten Wettbewerbsbeiträge wurden in Teams unterschiedlicher Größe von insgesamt 499 Teilnehmern erarbeitet. Rund 62 % der Teilnehmer sind Studenten, der Rest wird von freischaffenden Büros bzw. temporären Arbeitsgemeinschaften gestellt. Der hohe Anteil an Studenten erklärt sich daraus, dass einige Hochschulen sowohl im Design- wie Architekturbereich den Wettbewerb in ihr Lehrprogramm aufgenommen haben. Die Teilnehmer aus dem Bereich der Architektur, Planungs- und Umweltwissenschaften bestreiten rund 49 %, aus dem Bereich des Designs, der bildenden Kunst, von Film, Fotografie und neuen Medien rund 37 %. Die restlichen 14 % werden von Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlern, Kommunikations- und Kulturwissenschaftlern, Publizisten und Sonstigen bestritten.

Competition Results

“Out of Balance-Critique of the Present. Information Design after Otto Neurath”, the international competition put up by the magazine ARCH+ and the Stiftung Bauhaus Dessau in 2012, has been decided. It was not easy to make a selection among the 180 entries submitted. The jury decided to award six first prizes à 2000 €, six second prizes à 1000 €, and five commendations à 400 €. The pleasingly high number of competitors from 18 countries demonstrates the broad international interest not only in Information Design but also in the burning questions of today:

The pollution of the environment and the ecological footprint of the affluent societies constituted a larger thematic complex within the framework of the competition, with a special emphasis on possible changes of behaviour. The social division of society as a result of increasing disparities of income was picked out as a central theme in many of the entries and examined with regard to the inequality of opportunity and to the effects of poverty on the living conditions. Onemain focal point in this context was the analysis of socio-spatial segregation by examining concrete examples of individual cities. Migration and “migrant labour” were taken up as a phenomenon which becomes more and more important against the backdrop of globalization, and both were documented with regard not only to social exclusion but also to the cultural enrichment of society. Some entries dealt exclusively with the disastrous living conditions of migrant workers.Afurther thematic complex accentuated the public tasks and services which constitute the basis of the cohesion of a society: educational institutions, health care, provision of affordable accomodation, etc. Here the main attention was directed to the questions of accessibility and of the effects of privatization. In the context of the problem of societal cohesion it also came to an analysis of the processes of political education, formation of opinion and participation.

The graphic transformation of the contents is as diverse as the subjectmatters chosen by the competitors. Following Otto Neurath, many entries developed their own iconography and original graphic forms in order to depict quantitative relations. Aside from these »classic« information diagrams there were also attempts at other, completely new ways of conveyance and of addressing the audience.And, most strikingly, it was not so much the technical potential of electronic media but methodical considerations which played a central role. In Information Design, aside from the depiction of empirical facts via quantitative details – Neurath´s “language of numbers” –, the directly conveyed statement via qualitative aspects seems to gain in significance. As much as these approaches may differ, they have one thing in common: the recourse to narrative forms in the communication of contents. Or, briefly, a story is told. Whether graphically or photographically, cinematographically or linguistically, whether with the means of collage or in the form of separate depictions, whether as fiction or as satire, whether with understatement or with hyperbole – all this is more or less of secondary importance against the experimental character of this new form of “information diagram”.

The all in all 180 entries submitted to the competition were worked out by 499 participants, who organized themselves in teams of varying sizes. About 62 per cent of the participants are students, the rest comes from freelance offices or temporary working groups. The high percentage of students can be explained by the fact that the design or architecture faculties of a number of universities have incorporated the competition into their curriculum. The participants from the fields of architecture and environmental planning constitute about 49 per cent, and about 37 per cent hail from the fields of design, the fine arts, film, photography and new media. The remaining 14 per cent come from the social sciences, economics, communication studies, cultural studies, journalism and other professions. The results of the competition will be published in a spezial edition ofARCH+, and there are also plans to organize a small exhibition which will travel between the various universities involved in the competition.

Jury:

Joost Grootens, Grafiker / graphic designer
Timm Kekeritz, Grafiker / graphic designer
Sabine Kraft, Redaktion ARCH+ / editorial board ARCH+
Joachim Krausse, Kulturwissenschaftler / cultural studies lecturer
Philipp Oswalt, Stiftung Bauhaus Dessau / Bauhaus Dessau Foundation
Philippe Rekacewics, Geograf/Kartograf / geographer/cartographer
Philipp Schneider, Redaktion ARCH+ / editorial board ARCH+

als Vertreter der Sponsoren: / as representatives of the sponsors:
Christian Weiss, Autodesk
GK van Patter, Humantific
Ursula Kleefisch-Jobst, M:AI

Dank:

Die ARCH+ Redaktion und die Stiftung Bauhaus Dessau bedanken sich bei folgenden Unternehmen und Institutionen, ohne deren freundliche Unterstützung dieser Wettbewerb nicht zustande gekommen wäre.

DOWNLOAD


Die Jury entschied sich dafür, sechs Preise der 1. Kategorie à 2000 Euro, 6 Preise der 2. Kategorie à 1000 Euro und fünf Anerkennungen à 400 Euro zu vergeben. Alle prämierten Arbeiten mit kurzen Beschreibungen und der Kriterienwertung der Jury finden Sie hier in der Übersicht. www.archplus.net/Preisträger_Out_Of_Balance.pdf

DOWNLOAD


The jury decided to award six first prizes à 2000 €, six second prizes à 1000 €, and five commendations à 400 € (s. the PDF
).

Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden in einer Sonderausgabe von ARCH+ veröffentlicht; ebenfalls geplant ist eine kleine Ausstellung, die zwischen den verschiedenen Hochschulstandorten wandern wird. Die Auslobung findet sich unter: www.archplus.net/outofbalance/

The results of the competition will be published in a spezial edition of ARCH+, and there are also plans to organize a small exhibition which will travel between the various universities involved in the competition. Details on task: www.archplus.net/outofbalance/

Hier zeigen wir alle prämierten Arbeiten und die Bewertungen der Jury:

Here are all winning entries and the reviews of the jury:

1. Preiskategorie / Category 1

Fühl dich zuhause in deinem Zuhause (EM8787)

Team (TU Berlin):  Eleonore Harmel (Architektur), Mathias Burke (Architektur)

Ausgrenzung, ob im eigenen Land oder im globalen Maßstab, ist immer auch eine Folge von Ungleichheit. Die Arbeit thematisiert die Angst vor dem Andersartigen und zeigt, was Ausgrenzung wortwörtlich bedeutet, nämlich die Errichtung von unüberwindbaren Barrieren, Zäunen, Mauern überall auf der Welt. Produkte zur Grenzsicherung werden von Rüstungsfirmen mit derselben sachlichen Information über ihre Leistungsfähigkeit angeboten wie jedes andere Produkt. Die absurde Diversifikation dieser technischen Anlagen zum Schutz der “Heimat” war der Ausgangspunkt für die böse Ironie der Arbeit, die ein Angebot an Zäunen und Selbstschutzanlagen im Stile eines Möbelhauskatalogs wie für den Einkauf für ein gemütliches Heim präsentiert. Die Arbeit kombiniert Informationsgrafiken über das Ausmaß der weltweiten Einzäunung und des Wohlstandsgefälles mit sorgfältig ausgeführten Zeichnungen, die gerade in ihrer technischen Anmutung die Atmosphäre von Abwehr und Ausgrenzung transportieren.

 

Feel at home in your home

Team (TU Berlin): Eleonore Harmel (Architecture), Mathias Burke (Architecture)

Marginalisation, whether in one’s own country or on a global scale, is also always a consequence of inequality. The submission thematises the fear of difference and shows literally what marginalisation means, namely the erection of insurmountable barriers, fences and walls throughout the world. Defence firms market products used to secure boundaries with the same impersonal information about their performance as any other product. The absurd diversification of these technological systems for the protection of the “home” provided the point of departure for the fierce irony of the piece, which presents a range of fences and self-protection systems in the style of a furniture catalogue as if they were products for a cosy home. The submission combines information designs about the global extent of enclosures and the wealth gap with meticulously executed drawings that, especially in their engineered appearance, convey the atmosphere of defence and marginalisation.

 


Ein Blick über den Tellerrand: Löhne und Preise in den Metropolen der Welt (YA7447)

Team (YAAY, Basel/Schweiz): Indre Grumbinaite (Designerin), Darjan Hil (Wirtschaftswissenschaftler), Safak Korkut (Visuelle Kommunikation), Nicole Lachenmeier (Designerin), Kurosch Hadinia (Soziologe)

Die Arbeit thematisiert die wachsende Diskrepanz zwischen den Einkommen einzelner Berufsgruppen innerhalb einer Gesellschaft, hier: eines Arbeiters, Automechanikers, Lehrers, Ingenieurs und Finanzanalysten, am Beispiel von zwanzig Städten in verschiedenen Ländern – ein Thema, das im Zentrum der Diskussion um soziale Gerechtigkeit und Angemessenheit steht. Auf dem ersten Plakat wird der (deutsche) Ausdruck der Einkommensschere für die ausgewählten Städte grafisch veranschaulicht, auf dem zweiten Plakat wird die je nach Stadt/Land unterschiedliche Kaufkraft der Einkommen der einzelnen Berufsgruppen für verschiedene Gebrauchsgüter und Dienstleistungen dargestellt und zuletzt wird für die jeweiligen Städte die Kaufkraft an Lebensmitteln der untersten Einkommensgruppe aufgezeigt und mit der Kaufkraft verglichen, die das Einkommen eines Züricher Arbeiters in der jeweiligen Stadt hätte. Die Arbeit weist eine gut durchdachte grafische Transformation großer Datenmengen auf, die Kernaussagen lassen sich leicht lesen. Insbesondere die Beschränkung auf ein Thema pro Plakat, eine Referenz an Neuraths Atlas “Gesellschaft und Wirtschaft”, kommt dem Betrachter wohltuend entgegen.

 

A glimpse over the horizon:Wages and prices in the cities of the world

Team (YAAY, Basel, Switzerland): Indre Grumbinaite (Designer), Darjan Hil (Economist), Safak Korkut (Visual Communication), Nicole Lachenmeier (Designer), Kurosch Hadinia (Sociologist)

The submission thematises the growing discrepancy between the incomes of individual professional groups – here: workers, car mechanics, teachers, engineers and financial analysts – based on twenty cities in different countries. This is a theme that stands at the heart of the discussion about social equality and adequacy. On the first placard, the (German) manifestation of the income gap in the chosen cities is illustrated; the second placard shows, according to city/country, the purchasing power for utility goods and services of the income of the individual professional groups; finally, the third placard shows the purchasing power for food of the lowest income group for the respective cities compared with the purchasing power the income of a worker in Zurich would have in that city. The submission presents a well-thought out graphic transformation of a large amount of data; the core statements are clear. The limitation to one theme per placard, a reference to Neurath’s atlas Society and Economy, is refreshing to the eye.

 


Die soziale Frage der Demokratie (SX5473)

Team (UdK Berlin): Simon Schindele (Design), Young Sam Kim (Design), Philipp Koller (Design), Dovile Aleksaite (Design), Theresia Kimmel (Design), Sebastian Bödeker (Sozialwissenschaften)

Eines der durchgängigen Probleme der parlamentarischen Demokratie besteht in der einseitigen Privilegierung einer Gruppe, die sich durch ein hohes Bildungsniveau und ein höheres Einkommen auszeichnet, während der Rest der Gesellschaft zunehmend frustriert ist über ihren abnehmenden politischen Einfluss. Das Video legt den Mechanismus, der zur heutigen Situation führt, frei und zeigt die Gründe auf für Bewegungen direkter Demokratie wie etwa Stuttgart 21. All dies wird mit einer großen Klarheit und Leichtigkeit gestaltet, wobei ganz einfache und angemessene grafische Formen verwendet werden und die filmische Demonstration überzeugend und professionell realisiert ist. Ein gutes Beispiel für die Weiterentwicklung des Information Design für ein zeitbasiertes Medium.

 

The social question of democracy

Team (Berlin University of the Arts): Simon Schindele (Design), Young Sam Kim (Design), Philipp Koller (Design), Dovile Aleksaite (Design), Theresia Kimmel (Design), Sebastian Bödeker (Social Sciences)

One of the persistent problems of parliamentary democracy is the bias that privileges a group of well-educated people with higher incomes while the rest of society is increasingly frustrated by its diminishing political influence. The video exposes the mechanism that leads to the current situation and points to the reasons for movements of direct democracy such as Stuttgart 21. All this is done with great clarity and a light touch whereby simple and appropriate forms of graphic design are used and the filmic demonstration is realised in a convincing and professional manner:Agood example of the further development of information design for a time-based medium.

 


Eisenhüttenstadt Out of Balance (EE3333)

Team (BTU Cottbus): Martin Maleschka (Architektur), Konstanze Jonientz (Architektur)

Die Arbeit fasst die geforderten vier Plakate zu einem großen Plakat zusammen, dessen klare Aussage auch aus größerer Entfernung sichtbar ist. Zwei Linien, eine schwarze aufsteigend und eine rote abfallend, beschreiben das Wachstum und die Schrumpfung des Mietwohnungsbaus in Eisenhüttenstadt. Sie sind die Synthese einer riesigen Liste, die in 441 Zeilen jeden Mietwohnungsbaukomplex in Bauweise, Dachform, Anzahl der Aufgänge und Wohneinheiten, Wohnungsgrößen, Eigentümer, Zustand oder Abriss beschreibt. Diese Liste kann nur bei näherer Betrachtung gelesen werden, was aber die grafische Synthese der Arbeit durch die schwarze und rote Linie umso größer werden lässt. Die kleinen Grafiken am unteren Rand des Blattes könnten ein wenig mehr Platz untereinander gebrauchen, um sie lesbarer zu machen. Die Verfasser verfügen über eine gute Beherrschung ihres reichhaltigen Datenmaterials, für das sie eine angemessene, wenn auch im Neurathschen Sinne unerwartete grafische Sprache in der schlichten (DDR?) Ästhetik, der einfachen Farbgebung von schwarz und rot auf weißem Hintergrund, der Courierschrift und dem “made-with-excel-look” gefunden haben.

 

Eisenhüttenstadt Out of Balance

Team (BTU Cottbus): Martin Maleschka (Architecture), Konstanze Jonientz (Architecture)

The submission brings the stipulated four panels together to make one big panel with a statement that can be seen clearly, even from afar. Two lines, a black one going up and a red one going down, describe the growth and shrinkage of rental housing construction in Eisenhüttenstadt. These are a synthesis of a huge list which describes in 441 lines every rental housing complex by building type, roof shape, number of staircases and housing units, apartment sizes, owners, condition or demolition. This list however can only be read up close, which allows the graphic synthesis of the project through black and red lines to appear even larger. The small graphics at the lower edge of the paper could be more generously spaced, thus making them easier to read. The authors have good command of their rich datasets, for which they have found a fitting, if in the sense of Neurath unexpected, design vocabulary in the plain (GDR?) aesthetic, the simple colour scheme with black and red on a white background, the Courier typeface and the “made with excel” look.

 


Chinese Migrant Workers (MW2013)

Team (Central Academy of Fine Arts, Beijing/China): Wu YiTing (Design), Ma Pengbin (Design), Hou Ruimiao (Design), Gao Yang (Design), Zhu Wenqi (Design)

Chinas Reichtum verdankt sich nicht zuletzt einer riesigen Menge von Wanderarbeitern, die ihre Familien und Wohnorte auf dem Land verlassen, um Arbeit in den großen Städten zu finden. In ihrer Suche nach einem besseren Leben bleibt diesen Wanderarbeitern keine Wahl – sie müssen sich ausbeuten lassen und mit elenden Lebensverhältnissen abfinden. Dem Projekt gelingt die Visualisierung des Problems durch das Zusammenführen zweier Serien, deren Bilder abwechseln. Die eine zeigt die Individuen in Fotoporträts; ihre Träume und Zukunftswünsche haben sie auf Schriftpostern ausgedrückt, die sie in Händen halten; die andere besteht aus abstrakten Mustern von Rechtecken, die in Größe und Ausschnitt variieren. Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass sie von den statistischen Daten über die Wanderarbeiter in der chinesischen Gesellschaft abgeleitet sind. In einem weiteren Beitrag zum Thema wird in einer an frühen Video Games orientierten Animation die schrittweise Transformation von menschlichen Wesen in genormte Arbeitskräfte gezeigt. Nicht ohne Witz und bittere Ironie wird die Kritik an einer Gesellschaft zugespitzt formuliert, die ihren wachsenden Reichtum auf Kosten mittelloser Wanderarbeiter produziert – nicht nur in China.

 

Chinese Migrant Workers

Team (Central Academy of Fine Arts, Beijing/China): Wu YiTing (Design), Ma Pengbin (Design), Hou Ruimiao (Design), Gao Yang (Design), ZhuWenqi (Design)

China’s wealth is based not least on a huge army of migrant workers who leave their rural families and homes to find work in the big cities. Driven by the pursuit of a better life these migrants have no choice but to be exploited and to endure wretched living conditions. The submission succeeds in visualising the problem by bringing together two series of images, shown alternately: One shows photo portraits of the individuals, who have written their dreams and wishes for the future on placards, which they hold in their hands. The other shows an abstract pattern of rectangles, which vary in size and shape.Acloser look reveals that these are based on statistical datasets about migrant workers in Chinese society. An additional contribution on the theme uses an animation based on early video games to show the gradual transformation of human beings into standardised workforces. The critique of a society that produces its growing wealth at the expense of penniless migrant workers – not only in China – is formulated in an exaggerated way with wit and bitter irony.

 


Urban Soil in the Antropocene (SD2585)

Bearbeiter (University of Virginia): Seth Denizen (Landschaftsarchitekt)

Diese Arbeit, die in ihrer Komplexität nicht ganz leicht zugänglich ist, besticht in der Stringenz ihrer Konzeption, ihrem Thema und ihrer Visualität. Der Boden der Stadt selber ist ein Informationsspeicher, den es zu dechiffrieren gilt. Diese Entzifferung der Information erfolgt auf verschiedenen Maßstabsebenen – vom mikroskopischen zum kontinentalen Blick – aus verschiedenen Blickwinkeln – Plan, Schnitt, Isometrie – und auf Basis verschiedener Methoden – typologisch, kartografisch, diagrammatisch, prozessual. Dadurch werden die komplexen Zusammenhänge der anthropogenen Spuren lesbar und offengelegt.

 


2. Preiskategorie / Category 2

Welternährung (WE5310)

Team (HfG, Schwäbisch Gmünd): Stefanie Huber (Design), Sara Hausmann (Design), Diana Mühlhäuser (Design)

Das Problem des Hungers in der Welt wird unter den Themen “Hunger und Armut”, “Kleinbauern und Agrarindustrie”, “Handelspolitik und Nahrungsmittelhilfe”, “Massenproduktion und Hungerkrise” sowie “Zukunftsperspektiven” gut nachvollziehbar beleuchtet. Eine Zeitleiste dokumentiert schlaglichtartig die Entwicklung der Welternährung seit der Kolonialzeit. Die grafische Umsetzung überzeugt durch eine klare Hierarchisierung, die zwischen verschiedenen Informationsebenen unterscheidet und den Zugang zu der Arbeit einfach macht. Ebenso leicht lesbar sind die Piktogramme, die an die Bildsprache von Otto Neurath und Gert Arntz angelehnt sind. Auch das Farbkonzept erinnert an das historische Vorbild.

 

World food

Team (HfG, Schwäbisch Gmünd): Stefanie Huber (Design), Sara Hausmann (Design), Diana Mühlhäuser (Design)

The problem of world hunger is lucidly illustrated under the themes “Hunger and poverty”, “Smallholders and agro industry”, “Trade policy and food aid”, “Mass production and hunger crisis” and “Future perspectives”. A timeline highlights and documents world food developments since the colonial era. The graphic realisation gains conviction through a clear hierarchization that differentiates between different levels of information and makes the work easily accessible. The pictograms, which are based on the visual imagery of Otto Neurath and Gert Arntz, are equally legible. The colour concept is also reminiscent of the historic model.

 


Fleisch frisst Leben (VM0512)

Bearbeiter (FH Aachen): Verena Mandernach (Design)

Die Arbeit beschäftigt sich mit den ökologischen und sozialen Folgen unseres extrem gestiegenen Fleischkonsums – eine ebenso klare wie angesichts des wachsenden Hungers in der Welt brisante Fragestellung, die anhand der zwei Parameter “Verbrauch von Agrarflächen” und “Trinkwasser” in einer Vielzahl von Einzelaspekten aufgeschlüsselt wird. Der enorme Ressourcenverbrauch auf Kosten der ärmeren Länder wird anschaulich aufgezeigt. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung reflektiert die Arbeit auch die grafische Umsetzung und bezieht sich dabei explizit auf Otto Neuraths Ansatz signifikanter Piktogramme mit prozentualen Wiederholungen. Sie verschmilzt beide Ansätze miteinander, indem einfache, klar lesbare Piktogramme entwickelt werden, die auf Dreiecken aufgebaut sind, deren unterschiedliche Farbigkeit die proportionalen Verhältnisse verdeutlichen.

 

Meat eats life

Development (Aachen University of Applied Sciences): Verena Mandernach (Design)

The submission addresses the ecological and social consequences of our soaring consumption of meat – a problem as obvious as it is controversial in view of the growth in world hunger, which is broken down into a number of individual aspects on the basis of the two parameters “use of agricultural land” and “drinking water”. The vast consumption of resources at the expense of poorer countries is vividly illustrated. Beyond the engagement with content, the submission also reflects on graphic realisation and thereby refers explicitly to Otto Neurath’s use of signifying pictograms with percentage repetitions. It merges both approaches in that simple, legible pictograms are developed, built up on triangles, the different colours of which clarify the proportional relationships.

 


The gutters are filled with gold (SV4849)

Team (SV Berlin): Nayeli Zimmermann (Designerin), Jenny Baese (Designerin), Thomas Le Bas (Designer), Hanna Hilbrandt (Architektin), Fiona McDermott (Architektin), Anna Richter (Sozialwissenschaftlerin), Laura Colini (Architektin)

Die Arbeit überzeugt vor allem durch die Fragestellung. Das Sammeln von Pfandflaschen in öffentlichen Räumen als Einnahmequelle, gar als Basis für den Lebensunterhalt, ist mittlerweile ein weltweites Phänomen. Wenig bis gar nicht untersucht dagegen sind die Strukturen, die sich dahinter verbergen und wie viel Einkommen mit dem Flaschensammeln erwirtschaftet werden kann. Die grafische Darstellung und die gewählten Piktogramme sind klar und einfach und leicht lesbar. Sie basieren auf Otto Neuraths Systematik, gehen aber über diese nicht hinaus.

 

The gutters are filled with gold

Team (SV, Berlin): Nayeli Zimmermann (Designer), Jenny Baese (Designer), Thomas Le Bas (Designer), Hanna Hilbrandt (Architect), Fiona McDermott (Architect), Anna Richter (Social Scientist), Laura Colini (Architect)

The submission impresses above all through the formulation of a question. The collection of returnable bottles in public spaces as a source of income, even as a basis for subsistence, is by now a worldwide phenomenon. However, there has been little or no research into the structures on which this phenomenon is based, or how much income can be generated by the collection of bottles. The graphic illustration and pictograms chosen are clear, simple and easy to understand. They are based on the Neurath system, but do not develop this further.

 


Shisha-Bar als Sozialer Raum (KK0905)

Bearbeiter (RWTH Aachen): Michel Kleinbrahm (Architektur)

Der Beitrag gehört zu einer Gruppe von Einsendungen des Universitätsprojekts “Transfer. Migration erzeugt Architektur”, das aufzeigt, wie Migranten Typologien mit sich bringen und wie diese Typologien transformiert und an die neue Umgebung angepasst werden. Ein außerordentlich bedeutsames Thema, für das die Jury den Lehrenden eine Anerkennung aussprechen möchte. Von allen Einsendungen des Transferprojekts ist “Shisha-Bar” am überzeugendsten. Das Projekt zeigt sehr klar, wie ein traditionelles arabisches Heim im Syrien des 17. Jahrhunderts über die Tee- und Sisha-Bar-Kultur im heutigen Iran in eine Shisha-Bar im heutigen Aachen transformiert wird. Architektur, Möblierung, Menschen und Interaktionen sind akribisch aufgezeichnet. Die Zeichnungen sind sehr ansprechend ausgeführt, aber nicht innovativ.

 

Shisha bar as social environment

Development (RWTH Aachen): Michel Kleinbrahm (Architecture)

The submission is one of a group of entries from the university project Transfer. Migration erzeugt Architektur (Transfer. Migration creates architecture), which shows how migrants bring architectural typologies with them and how these typologies are transformed and adapted to the new surroundings. This is an extraordinarily important topic, for which the jury wishes to commend the tutor(s). Of all the entries from the “Transfer” project, Shisha-Bar is the most convincing. The project very clearly shows how a traditionalArab home in 17th century Syria is transformed, by means of the tea and shisha bar culture in contemporary Iran, into a shisha bar in present-day Aachen. Architecture, furniture, people and interactions are meticulously mapped. The drawings are appealing, but they are not innovative.

 


From continuous flow to prepaid drops (CO5741)

Team (ParaArtFormations, Berlin): Marcela Lopez (Ökologin), Miodrag Kuc (Architekt), Juan Esteban Naranjo (Designer)

Am Beispiel der Wasserversorgung in Medellín werden detailliert und kenntnisreich die katastrophalen Auswirkungen der Kommerzialisierung kommunaler Infrastrukturleistungen auf die sozialen Verhältnisse gezeigt, sowohl was die individuelle Lebenssituation betrifft als auch den sich verschärfenden Prozess sozialräumlicher Segregation. Die brutalen Praktiken der transnationalen Gesellschaften negieren das Grundrecht auf Wasser (UN). Medellín steht beispielhaft für die Folgen der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen in den Ländern Lateinamerikas und Afrikas, die durch die Konditionen der Kreditvergabe der Weltbank forciert wurde. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Wettbewerbsthema “Out of Balance”. Die grafische Umsetzung ist eher konventionell.

 

From continuous flow to prepaid drops

Team (ParaArtFormations, Berlin): Marcela Lopez (Ecologist), Miodrag Kuc (Architect), Juan Esteban Naranjo (Designer)

Based on the water supply in Medellín, this submission shows in a detailed andwell-informedway the catastrophic impact that the commercialisation of communal supply infrastructures has on social circumstances, in relation to both the life situation of individuals and the worsening process of socio-spatial segregation. The brutal practices of transnational companies nullify the basic human right to water (UN). Medellín stands as an example of the implications of the privatisation of public services in LatinAmerica and Africa, forced by the conditions of loans made by the World Bank. The submission makes a significant contribution to the competition theme “Out of Balance”. The graphic realisation is quite conventional.

 


Bradford: Liquid Mixotopia (JP1989)

Team (Manchester School of Architecture, UK): Paul Gallacher (Architektur), Jack Stewart (Architektur), Abhi Chauhan (Architektur), Fatimah Abboud

Ausgangspunkt der Arbeit ist der Ausbruch massiver sozialer Unruhen in Bradford im Jahr 2001, die aus der wachsenden Spannung zwischen der weißen Mehrheit und den ethnischen Minderheiten resultierten. Die Arbeit versucht die räumlichen Muster der sozialen Spaltung aufzuspüren und mit einer eigenständigen Methodologie zu kartieren. Anders als bei der üblichen Kartierung empirischer Daten, die als aggregierte Durchschnittswerte flächig dargestellt werden, wodurch die interne Differenzierung verloren geht, projiziert die Arbeit die Ausgangsdaten in Form von Punkten auf das geografische Territorium. Die Punktedichte wird entsprechend dem gewählten Maßstab bestimmt, hier entspricht ein Punkt drei Individuen. Dargestellt werden in drei Karten die ethnische, soziale und altersmäßige Differenzierung der Bevölkerung Bradfords, wobei die Farbwahl für die verschiedenen Gruppierungen ausschlaggebend für die Signifikanz der Karten ist. Es entstehen reizvolle Punkteschwärme, in die wie mit einem Himmelsteleskop hineingezoomt werden kann.

 

Bradford: Liquid Mixotopia

Team (Manchester School of Architecture, UK): Paul Gallacher (Architecture), Jack Stewart (Architecture), Abhi Chauhan (Architecture), Fatimah Abboud (Architecture), Hu Lin (Architecture)

The submission’s point of departure is the outbreak of extensive social unrest in Bradford in 2001, which resulted from the growing tension between the white majority and ethnic minority groups. It attempts to trace the spatial patterns of the social tensions and to chart these using an own methodology. Unlike the standard mapping of empirical data, presented two-dimensionally as aggregated average values, whereby the internal differentiation is lost, the submission projects the output data in the form of dots on the geographical territory. The density of the dots is defined by the scale chosen: here, one dot represents three individuals. The three maps illustrate the ethnic, social and age differences in the population of Bradford, whereby the choice of colours for the different groups is crucial for the significance of the maps.Appealing clusters of dots are created, which it is possible to zoom in on as with a telescope.

 


Anerkennungen / Commendations

Luxusdreck (UJ1703)

Team (FH Aachen): Ulrike Rechmann (Design), Julia Roß (Design)

Die Kreuzfahrt gehört heute zu den einträglichsten Zweigen der Tourismusbranche, wobei Umsatzsteigerungen vor allem durch die wachsende Größe der Schiffe erzielt werden. Neben der rasanten Entwicklung der Kreuzfahrt in den letzten 20 Jahren und den internen Anforderungen des Betriebs der “schwimmenden Kleinstädte” liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf dem Energieverbrauch und der Umweltbelastung dieser Schiffe. Die Schadstoffemissionen werden durch sich wiederholende Muster dargestellt, die in Anlehnung an Otto Neurath Quantitäten vergleichbar machen und ins Verhältnis setzen sollen.

 

Luxury dirt

Team (Aachen University of Applied Sciences): Ulrike Rechmann (Design), Julia Roß (Design)

Cruises are today among the most profitable sectors of the tourism industry, whereby increases in turnover are achieved primarily through increases in the size of the ships. Beyond the swift development of the cruise industry over the past 20 years and the internal demands of operating the “floating cities”, the focus of the project lies on energy consumption and on the environmental burden associated with these ships. The pollutant emissions are illustrated by repeating patterns that, based on Otto Neurath, should allow the observer to compare quantities and put them into context.

 


Ödland (ÖD2128)

Team (Weißensee Kunsthochschule Berlin): Julia Pietschmann (Design), Henriette Artz (Design), Sebastian Jehl (Design)

Einsamkeit und soziale Isolation werden als gravierendes gesellschaftliches Problem gesehen, das im Gefolge der wachsenden Individualisierung immer größeren Raum einnimmt. Für die gesellschaftlichen Bedeutung von Emotionalität und subjektiver Befindlichkeit gibt es keine objektivierbaren wissenschaftlichen Maßstäbe. “Ödland” beschreibt Wege der Annäherung an das Phänomen. Genauso originell wie die Methodik sind die grafischen Umsetzungen der gewonnenen Erkenntnisse, die beispielhaft für ein größer angelegtes Projekt stehen. Der Verdienst der Arbeit liegt im Aufgreifen eines schwer fassbaren Themas.

 

Wasteland

Team (BerlinWeißensee School of Art): Julia Pietschmann (Design), Henriette Artz (Design), Sebastian Jehl (Design)

Loneliness and social isolation are seen as serious social problems that, due to the emphasis on individualism, are taking up increasing amounts of space. There is no objective scientific scale bymeans ofwhich the social significance of emotionality and subjective statesmay bemeasured. Ödland describes ways of approaching this phenomenon. The originalmethodology is balanced by an equally original graphic realisation of the knowledge gained,which stands as amodel for a larger-scale project. The project’smerit lies in its adoption of a theme, which is difficult to grasp.

 


'Säule der Demokratie' oder Käseblätter mit Meinungsmacht?(NF2588)

Team (fraujansen kommunikation): Angela Jansen (Design), Dr. Christian Gotthardt (Soziologe), Dr. Gert Hautsch (Journalist), Gerd Siebecke (Journalist)

Die Arbeit thematisiert vor dem Hintergrund des Prozesses der politischen Meinungsbildung die Entwicklung der (deutschen) Presselandschaft infolge der ökonomischen Einbrüche des Zeitungsmarkts und der Überlebensstrategien durch Eigentumskonzentration und konfektionierte Inhalte. Eine Bestandsaufnahme der regionalen Tagespresse Norddeutschlands zeigt den Konzentrationsprozess und die verbleibende Scheinvielfalt. Die Poster bestechen durch den zeitlosen Stil der Grafiken und Piktogramme und die didaktisch leicht zugängliche Aufbereitung und Aufteilung der Inhalte.

 

Mainstay of democracy’ or mindless papers with opinion-forming power?

Team (fraujansen kommunikation): Angela Jansen (Design), Dr. Christian Gotthardt (Sociologist), Dr. Gert Hautsch (Journalist), Gerd Siebecke (Journalist)

Based on the processes of forming political opinion, the project thematises the development of the (German) press industry following the economic collapse of the newspaper market, and the survival strategies through concentration of ownership and ready-made content. A survey of the regional daily press of northern Germany shows the concentration process and the residual appearance of diversity. The posters impress through the timeless style of the graphics and pictograms and the didactically easily accessible presentation and distribution of content.

 


Der Meeresspiegel steigt (MN210)

Team (Berlin): Niklas Kuhlendahl (Architekt), Max Soneryd (Künstler)

Die Stärke des Beitrags liegt in der Problematisierung des Information Design und dem Hinterfragen des Anspruches, durch gutes Information Design nicht nur aufklärerisch wirken zu können, sondern auch das Verhalten von Individuen und Gesellschaft positiv beeinflussen zu können. Die Arbeit verweigert dabei eigene Antworten und verweist den Betrachter auf sich selbst. In der inhaltlichen Argumentation geht sie leider kaum über den Ausschreibungstext hinaus. Durch ein präziseres Verständnis der Problematik und eine konzeptuell stärkere Umsetzung hätte sie mehr Aussage entfalten können.

 

The sea-level is rising

Team (Berlin): Niklas Kuhlendahl (Architect), Max Soneryd (Artist)

The strength of the submission lies in the problematisation of information design and the examination of the demand associated with good information design, that is, that it must have not only an educational impact, but also a positive effect on the behaviour of individuals and society. In doing so, the project presents no answers, but refers the back to the observer. Unfortunately, the reasoning inherent to the content barely goes beyond the competition’s remit.With a more precise understanding of the problem and a conceptually stronger realisation, it could have developed a stronger statement.

 


Data is a matter of perspective (NF2588)

Team (Muthesius Kunsthochschule Kiel): Uwe Steffen (Design), Benedikt Schipper (Design)

Die Arbeit ist ein Hybrid aus Plakat und dreidimensionaler Installation. Anhand von Wasserhähnen mit unterschiedlicher Durchlaufgeschwindigkeit und Glühbirnen mit unterschiedlichen Durchmessern wird der Wasser- und Energieverbrauch verschiedener Länder sinnlich begreifbar inszeniert. Die Installation überzeugt durch ihre Schlichtheit und Prägnanz. 

 

Data is a matter of perspective

Team (Muthesius Academy of Fine Arts and Design, Kiel): Uwe Steffen (Design), Benedikt Schipper (Design)

The project is a hybridmade up of a poster and a three-dimensional installation.On the basis of taps through which water flows at different speeds and light bulbs of different diameters, the water and energy consumption of different countries is presented in a way that is perceptible to the senses. The simplicity and incisiveness of the installation carries conviction.