ARCH+ 241
Der Zusammenhang von Identität und Ökonomie wurde im Berlindiskurs bisher viel zu wenig beleuchtet. Dieses Heft legt offen, dass der Berlinische Neohistorismus, die Fassaden-diskussion, die Kritische Rekonstruktion und später der Diskurs über die Kreative Stadt neben den identitätspolitischen Zielen nach der Wiedervereinigung maßgeblich der Durchsetzung einer Ökonomie der Stadt dienten, die auf Privatisierung basiert. Geschichte und Kreativität wurden in diesem Prozess zu Marketing-instrumenten der Immobilienbranche im globalen Standortwettbewerb. Die Auswirkungen dieser reaktionären Projektion setzen Berlin heute sozialräumlich unter Spannung. Mehr
ARCH+ Salon: Christoph Schlingensiefs Operndorf Afrika
Donnerstag, 11. Februar, 19 Uhr, Online
Aino Laberenz und Francis Kéré im Gespräch mit Anh-Linh Ngo und Jan Wenzel
ARCH+ Stipendienprogramm 2021
Bewerbungsphase für das in Kooperation mit der Sto-Stiftung vergebene Stipendium läuft an
Anzeige
Ausschreibung MAS in Geschichte & Theorie der Architektur, ETH Zürich
Bewerbungsfrist: 30. April 2021
2021 Hans Sauer Award:
Circular Cities – Designing Urban Communities of Tomorrow
Apply October 1, 2020 till January 31, 2021
ARCH+ 240
In Frankreich hat sich eine neue Generation von Architekt*innen herausgebildet, die an die rationalistische Diskurstradition anknüpft und diese zugleich mit einer radikalen Einlassung auf die Realitäten des städtischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Kontextes poetisch weiterentwickelt. Darin folgen die Protagonist*innen einerseits lokalen Vorbildern, andererseits lässt sich eine Geistesverwandtschaft mit gegenwärtigen europäischen Architekturentwicklungen wie jene in Flandern nicht leugnen. ARCH+ 240 ist diesen aktuellen Strömungen gewidmet und stellt die junge Szene in Essays, Interviews, Statements und Projektpräsentationen vor. Mehr
In Verlautbarungsgewittern – Kritik des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst
Ein Essay von Stephan Trüby
ARCH+ 239
Seit Europa in der Neuzeit begann, die Welt zum eigenen Nutzen zu erschließen und auszubeuten, setzte es seine Interessen mithilfe von Infrastrukturmaßnahmen durch. Die negativen Folgen seines wirtschaftlichen Handelns lagerte es aus – zuvorderst nach Afrika. Der Mythos vom Friedensprojekt eines postkolonialen Europa muss kritisch hinterfragt werden, um das immer noch herrschende Machtgefälle, den Paternalismus und die Ungleichheit zu überwinden. Diese Ausgabe handelt vom strukturellen Rassismus Europas als Raumpolitik: vom infrastrukturellen Rassismus.
ARCH+ 238
Was bedeutet es, wenn sich Architekt*innen wieder verstärkt der Lebenswelt in ethnografisch deskriptiver Weise zuwenden? Um anzudeuten, dass es sich dabei um eine kritische Herangehensweise handelt, sei sie hier provisorisch reflexive Ethnografie genannt. Reflexiv meint, ein Bewusstsein für das Machtgefälle zwischen Beobachtenden und Beobachteten zu entwickeln, für das Andere in uns. Sie ist eine Methode, mit der wir uns die Welt zeichnerisch erschließen, um unsere eigenen Verstrickungen in die unterschiedlichsten Regime und Netzwerke oder die Potentiale und Ambitionen einer gesellschaftlichen Situation aufzudecken. Mehr
Architektur als Experiment
Ludwig Leo (1924–2012)
Neuer Eröffnungstermin der Ausstellung in Leipzig: Freitag, 4.12.2020, 18 Uhr
ARCH+ Salon: Ströme und Zonen
Online-Buchvorstellung von Christa Kamleithner im Gespräch mit Philipp Oswalt
Freitag, 11.12.2020, 18 Uhr
ARCH+ features: Post-Capitalist Architecture
Joar Nango & Axel Wieder in conversation with ARCH+ guest editor Stefan Gruber
ARCH+ features 103: Neuer Realismus in Frankreich
Krankheitsbedingt leider auf unbestimmte Zeit verschoben
Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik
Geschichte und Wiederaufbau des Wandbildes von Josep Renau in Erfurt
ARCH+ features SToA
Online event: Wed, Dec 2, 7pm
Expanded Photography –
The Work of Hans Werlemann
ARCH+ Salon: Screens and Sieves
Di, 11.8.20, 18 h, Mies van der Rohe Haus, Veronika Kellndorfer & Nina Wiedemeyer
ARCH+ 237
In seiner Autobiografie verwebt Nikolaus Kuhnert, Mitherausgeber der ARCH+, auf zugängliche Weise seine Lebensgeschichte mit der Architekturgeschichte. 1939 als Kind einer jüdischen Mutter in Nazi-Deutschland geboren, durchlebte er schon als Kind die Entrechtung und Ermordung eines Großteils seiner Familie. Später schloss er sich der Studentenbewegung an und verschrieb sich der Verflechtung von Architektur und Gesellschaft. Er betrieb seit Anfang der 1970er-Jahre bis zu seiner schweren Erkrankung 2016 die Zeitschrift als politisches Projekt. Anlässlich seines 80. Geburtstages in diesem Jahr blickt er auf sein Leben und seine Arbeit zurück. Mehr
ARCH+ 236
Im Zuge des Smart-City-Diskurses dringen Technologieunternehmen mit einer algorithmusgetriebenen Postplanung in das Feld der Architekt*innen und Planer*innen vor. In der Stadt der Zukunft werden Bürger*innen zu User*innen und Architektur zum Instrument der Statistik und des Marktes. In dieser technokratischen Vision sind Begriffe wie Mensch, Stadt und Gesellschaft nichts weiter als „algorithmische Assemblagen“. Die Implikationen betreffen somit nicht nur das gesellschaftliche Miteinander, sondern auch unser Selbstverständnis. Die Rolle von Architekt*innen steht in diesem Kontext neu zur Verhandlung – oder sind sie längst obsolet? Mehr
Mehr Mut zur Wirklichkeit
Zum Tod von Dietmar Steiner, Gründungsdirektor des Architekturzentrum Wien (AzW). Von Georg Vrachliotis
ARCH+ 228
Mit der fortschreitenden Urbanisierung werden die Gegensätze von Stadt und Land, Zentrum und Peripherie, Kultur und Natur zunehmend aufgelöst. Der hierarchische Blick von der Stadt auf das Land wird umgekehrt, die romantische Verklärung des ländlichen Raumes als Ort der Natürlichkeit und Ursprünglichkeit, als Opfer der Industrialisierung und Verstädterung in Frage gestellt: Das Land wird zu einem ambivalenten Akteur, in vielerlei Hinsicht zum Vorreiter. Dem Philosophen Armen Avanessian zufolge sind Städte heute nur mehr vom Land aus zu betrachten, und dieses Land sei genauso wenig „natürlich“ wie der Rest der Natur. mehr
Forum Gemeinnütziger Journalismus
Die 1. Tagung wird auf Herbst verschoben, Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
ARCH+ Salon:
Hans Scharoun und die Entwicklung der Kleinwohnungsgrundrisse
12.3.20, 19 h, Buchvorstellung von Markus Peter und Ulrike Tillmann, Gespräch mit Arno Brandlhuber, ABGESAGT
ARCH+ Salon: Architektur x Design
13.2.20, 19 h, ARCH+ Space, Gespräch mit
Eric Degenhardt und Michael von Matuschka,
RSVP bis 10.2.
ARCH+ features 97: Hongkong-Proteste – Die Smart City als Feind
7.2.20, 19 h, Volksbühne Berlin: Mit Hannes Grassegger, Kay Voges, Sabrina Apitz
ARCH+ 234
Wir erleben momentan die Entstehung von Gesellschaftsformationen, Denkweisen und Lebensarten, die ohne den Computer nicht fassbar wären. Datenbasierte Prozesse, in denen alles – von Orten, Objekten, Formen, Oberflächen, Materialien und Körpern – kodiert, transkodiert und rekodiert wird, münden in einer Datengesellschaft, die nicht mehr auf tradiertem Wissen basiert, sondern in der das Sammeln, die Interpretation und Nutzbarmachung von Daten die Grundlage des Gesellschaftlichen bilden. Wie wird sich unsere Lebenswelt verändern, wenn unser materielles und kognitives Handeln immer mehr von Automatisierung und künstlicher Intelligenz übernommen wird? Mehr
Premiere: ARCH+ Musiksalon
Mit Ana de la Vega (Flöte), Ramón Ortega Quero (Oboe), Gabriel Schwabe (Cello)
ARCH+ 235
Geradezu seismografisch scheint die Architektur Entwicklungen vorwegnehmen zu können, die wir gemeinhin mit dem Erstarken der „Neuen“ Rechten in den letzten Jahren in Verbindung bringen. Doch neu ist an der Neuen Rechten allenfalls die strategische und qualitative Veränderung, die den Rechtsextremismus normalisiert. In ihrem Triumphzug führt die Neue Rechte als Beute die Baukultur als identitätspolitisches Programm mit. Damit dringt sie tief in die bürgerliche Mitte ein. Was tun? Die Aufgabe ist es, mit Walter Benjamin gesprochen, „die Geschichte gegen den Strich zu bürsten.“
ARCH+ features 96: Was ihr wollt!
Die Neuen Auftraggeber
Neue Bauherrschaften – Öffentliche Architektur im Bürger*innenauftrag
Mit Ilka Ruby, Christoph Schäfer, Alexander Koch und Anh-Linh Ngo
ARCH+ Salon:
Marke Bauhaus 1919–2019
Buchvorstellung von Philipp Oswalt
Donnerstag, 9. Januar 2020, 19 Uhr
ARCH+ Space
1989–2019: Politik des Raums im Neuen Berlin
ARCH+ Ausstellung & Diskurs mit & im n.b.k., 12.9.– 13.10. Eröffnung: 11.9.19, 18 Uhr
Architektur und Gesellschaft:
Wie wollen wir zusammenleben?
8.– 9.11.19, Konferenz in Berlin,
anlässlich Nikolaus Kuhnerts 80. Geburtstag
ARCH+ features 92 @ ETH Zürich: Posthumane Architektur
Mit Diana Alvarez-Marin, Michaela Friedberg, Hannes Grassegger, Nina Zschocke
ARCH+ features 90: Wohnregal in Berlin-Moabit
Do, 15.8.2019, 19 Uhr: Hauseröffnung & Rundgang mit dem Architekten Marc Frohn
ARCH+ 233
Wir alle beklagen heute eine Überfülle restriktiver Normen. Es scheint also an der Zeit, sich der Rolle der Norm in der Architektur zu widmen. Dieses Heft tut das in mehrfachem Sinn: als Prozess der technischen Normung, als disziplinäre Normierung und als biopolitische Normalisierung. Denn die Norm hat keineswegs nur eine technische Dimension, sondern besitzt eine fundamental gesellschaftliche Bedeutung. Wir kommen den Normen und den durch sie geschaffenen Problemen nicht bei, indem wir versuchen, ihre Zahl zu verringern oder sie gar abzuschaffen. Vielmehr müssen wir die Konflikte, die Normen zu regeln vorgeben, in den Fokus nehmen. Mehr
Das Bauhaus – Ein rettendes Requiem
20. bis 22. Juni, Volksbühne Berlin
Eine Inszenierung von Schorsch Kamerun
im Rahmen von projekt bauhaus
Ausstellung Hey Psycho!
Douglas Gordon & Florian Süssmayr
8. Mai, 17:30 Uhr, Venedig, Castello 1430/A, Arsenale Institute for Politics of Representation
Aus der Ausgabe ARCH+ 233
Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, über Sinn und Unsinn des Normwesens anhand der Großbaustelle BER
Ciao Bauhaus!
Volksbühne Berlin
Vorträge, Diskussionen und Performances
im Rahmen von projekt bauhaus
ARCH+ features 87: Rechte Räume – Bericht einer Europareise
Freitag, 24. Mai, 20 Uhr
Volksbühne Berlin, Großes Haus
ARCH+ 230
Ob Trump oder Brexit, FPÖ oder AfD: Rechtspopulisten machen weltweit mobil gegen die Globalisierung. Ihr Erfolg hängt auch mit berechtigter Kritik an den sozialen Verwerfungen durch die Globalisierung zusammen. Allerdings werden Krisenphänomene von ihnen rhetorisch adressiert, um Partikularismen und nationalstaatliche Egoismen zu befördern. Das Zusammenwachsen der Weltgemeinschaft und die universellen Werte in Bezug auf Freiheitsrechte, Gleichberechtigung und Solidarität geraten dabei unter Beschuss. Das Heft zeichnet ein differenziertes Bild der ‚Architekturen der Globalisierung‘. mehr
Stipendien der Sto-Stiftung & des ARCH+ Vereins
Die fruchtbare Kooperation wird 2019 fortgesetzt, Etat der Sto-Stiftung wurde erhöht.
ARCH+ Salon: The Dark Side of a Monument
15.1.19: Andrea Contursi & Simone Hain, „Revolutionsdenkmal“, Mies van der Rohe
ARCH+ 232
Facebook, Airbnb & Co., deren Geschäftsmodell auf der Kommerzialisierung sozialer Beziehungen beruht, haben Begriffe wie Community oder Sharing in leere Worthülsen verwandelt. Konzepte wie „Wir“ oder „Teilen“ stehen nicht mehr für Solidarität oder eine sozialpolitische Agenda, sondern bilden die Grundlage des aufkommenden Plattformkapitalismus. Begleitet wird diese ökonomische Entwicklung von einer weltweiten politischen Wende, die sich aus überkommenen Gemeinschaftsvorstellungen von Identität und Zugehörigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung speist. Vor diesem Hintergrund gilt es, den offenen und emanzipatorischen Raum des Wir zurückerobern und neu definieren. Mehr
taz über die Posener-Vorlesungen
Am 30.4.2014 besprach Lennart Laberenz in der taz die Neuausgabe der Posener-Vorlesungen. Der Autor betont dabei die Aktualität des Blickwinkels, aus der Posener die Architekturgeschichte "in einer sozialhistorischen Diskussion … die bürgerliche Architektur als 'Neue Architektur' auffaltet: im Zusammenwirken politischer, kultureller und ökonomischer Phänomene nämlich, ausgehend von der Französischen, aber auch der industriellen Revolution; als Ausdruck von Kultur und deshalb auch nur durch sie zu verstehen."
ARCH+ features 84:
Handbook of Tyranny
Theo Deutinger, Mischa Leinkauf, Anh-Linh Ngo, Markus Bogensberger
ARCH+ mit neuer Adresse: Friedrichstraße 23a, 10969 Berlin
Telefon Redaktion +49 30 340 467 17
Verwaltung/Vertrieb +49 30 340 467 19
ARCH+ 216 (English version)
This entirely bilingual volume marks the first publication of the audio recordings kept by the German art historian Heinrich Klotz. These journal-like records chronicle the eventful years before and after the founding of the Deutsches Architekurmuseum in Frankfurt in 1984, where Klotz served as the first director, and which is celebrating its thirtieth anniversary this summer. Klotz’s trenchant, idiosyncratic depictions of the major events and figures of European and American architecture in the late 1970s and early 1980s make The Klotz Tapes a fascinating document of the postmodern movement. More
ARCH+ 216
In dieser bilingualen Ausgabe veröffentlichen wir anlässlich des 30-jährigen Gründungsjubiläums des Deutschen Architekturmuseums erstmals die tagebuchartigen Tonbandaufzeichnungen, in denen der Kunsthistoriker Heinrich Klotz als Gründungsdirektor des DAM die ereignisreiche Anfangsphase der Institution festgehalten hat. Seine sehr persönliche Sicht auf die Geschehnisse und die pointierte Darstellung der Protagonisten der Zeit Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre ergeben ein spannendes Making-of der Postmoderne. Mehr
ARCH+ 219
ARCH+: Welche Rolle hat Architektur heute?
Klaus Heinrich: Eine ganz simple: Sie hat uns wieder auf die Widerständigkeit von Raum und Zeit zu stoßen – gerade zu. Eine Architektur, die uns das nicht gestattet, sondern versucht, das Räumliche gleichgültig zu machen und das Zeitliche in einen einzigen Zustand zu verwandeln, verdient nicht den Namen ‚Architektur‘. Denn Architektur ist ohne eine Utopie der Verleiblichung, die sich gegen Selbstzerstörung wendet, gar nicht denkbar. Das, würde ich denken, ist eigentlich der Witz und die Aufgabe der Architektur von heute. mehr
Jetzt Mitglied werden!
Folgende Persönlichkeiten engagieren sich bisher als Ehrenmitglieder: Beatriz Colomina, Architekturtheoretikerin, Princeton University; Thomas Demand, Künstler; Jacques Herzog, Architekt, Herzog & de Meuron; Rem Koolhaas, Architekt, OMA; Konstantin Grcic, Industrial Designer, Konstantin Grcic Industrial Design. Seien Sie auch dabei! Jetzt Mitglied werden.
Wie politisch ist das Bauhaus?
Das Bauhaus ist aus einer Zeit hervorgegangen, die in ihrer Krisenhaftigkeit Parallelen zur gegenwärtigen Situation aufweist. Was können Institutionen, die heute unter Beschuss von rechts stehen, daraus lernen? 19. Januar 2019, 14 Uhr, HKW Berlin
ARCH+ displays im ARCH+ Space:
7 Rituals for Tomorrow
Videoinstallation der Gruppe Lifestyle zur Eröffnung der neuen Räume von ARCH+ im FRIZZ23 in der Friedrichstraße 23 A
ARCH+ features 80: FRIZZ23
8. November, 18 Uhr
Diskussion mit Helmut Riethmüller, Manfred Kühne, Britta Jürgens, Matthew Griffin, Louisa Hutton, Sonja Beeck und Arno Löbbecke
ARCH+ features 78: Terrassenhaus Berlin
Mit Arno Brandlhuber, Elke Falat, Muck Petzet, Olivia Reynolds und Antje Stahl
ARCH+ feat. Integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt (IBeB)
von ifau und HEIDE & VON BECKERATH
ARCH+ 227
Die zweite Vietnam-Ausgabe konstatiert einen Paradigmenwechsel im Umgang mit den Herausforderungen des Klimas. Statt klimatische Probleme konventionell technisch zu bearbeiten, lösen die jungen vietnamesischen Architekten sie kreativ mit architektonischen Mitteln. Die beiden Hefte über Vietnam zeigen damit, dass neben dem sozialen Bauen das klimagerechte Entwerfen der Architektur den Weg zu einer neuen gesellschaftlichen Relevanz eröffnen kann. Sie mahnen zudem an, die Spannung zwischen regionaler und universaler Argumentation zu balancieren und die Fallstricke zu erkennen, die der Rückbezug auf echte oder vermeintliche Traditionen mit sich bringt. mehr
Laura Weißmüller, in der SZ vom 6.9.17 über ARCH+:
… Es gibt Infografiken, die so schön sind, dass man sie sich an die Wand hängen möchte, Collagen, Zeichnungen, Illustrationen. Und natürlich und nicht zuletzt: die Themen! In einer Gegenwart, in der quasi schon ein Architektur-student einen Pressesprecher beschäftigt und die Öffentlichkeit von Computerzeichnungen in sanften Pastelltönen beschossen wird, gibt es keine Bauzeitschrift – mindestens in ganz Deutschland, wenn nicht sogar europaweit –, die so klug und weitsichtig, so unabhängig und umfassend ihre Inhalte auswählt …
ARCH+ 229
Die Ausgabe reflektiert nicht nur die Diskurse der letzten 50 Jahre aus heutiger Sicht, sondern zeigt auch am Beispiel aktueller Praktiken auf, welche Perspektiven die Architektur als gesellschaftliche Praxis haben kann. So wie die Geschichte hilft, die Gegenwart zu verstehen, bringt uns die Gegenwart dazu, die Geschichte neu zu lesen und zu rekonfigurieren. Schließlich liegt die Kraft des Neuen auch darin, zuvor verborgene Aspekte der Vergangenheit sichtbar zu machen. Die Ausgabe, publiziert in Kooperation mit dem Az W, ist Zeugnis unserer tiefen Überzeugung, dass Architektur ein politisches Medium ist.
mehr
ARCH+ 225
Gesetze haben eine materielle Form. In dieser Ausgabe arbeiten wir die immanente Bedeutung gesellschaftlicher Regelungssysteme in Bezug zur Architektur heraus: Wie werden durch Gesetze die gebaute Umwelt und die Architekturpraxis geprägt? Und wir rufen dazu auf, die Gestaltung von Regeln als integralen Bestandteil der architektonischen Praxis zu begreifen: Können wir eine selbstbewusste Architektur skizzieren, die den Status quo in Frage stellt, in dem sie als Katalysator für eine Neuaushandlung der Verhältnisse dient?
ARCH+ 224
Incidental Space, der Schweizer Beitrag auf der Architekturbiennale 2016, lotet aus, was Architektur heute zu erreichen vermag. ARCH+ 224 diskutiert diesen entstandenen „spekulativen Raum“ und den Zusammenhang von Objekt und Subjekt in einer Welt, in der die technischen und digitalen Möglichkeiten das Verhältnis von Abbildung und Realität erheblich beeinflussen. Wo findet die Autonomie hier ihren Platz? Wie können wir die Architektur „befreien“? Ohne in die Falle der digitalen Gläubigkeit zu tappen, die in reinen Formalismen endet, ebnet das Heft einem vertieften Verständnis von der neuen Verzahnung von materieller und digitaler Welt den Weg. mehr
ARCH+ 220
Die hier vorgestellten flämischen Architekten setzen sich mit dem Alltäglichen auseinander und verwandeln die Normalität der belgischen Lebenswelt in eine architektonische Strategie. Bei dieser erfinderischen Übersetzung des Alltäglichen in Architektur wird das Normale als Statement, ja als Haltung radikalisiert und produktiv gewendet. Dieser Trend, den man auch in der Mode und im Design beobachten kann, sucht in einer auf Konsum und Äußerlichkeiten fixierten Welt durch das Beharren auf Normalität die Befreiung von den Zwängen des letzten Schreis, und damit vom Konsumzwang überhaupt. Dafür hat sich der Begriff normcore eingebürgert.
ARCH+ 222
Mit Gestaltung Gesellschaft zu verändern gehört zu den zentralen Ideen, die mit dem Bauhaus verbunden sind. Doch inwiefern hat sich dieser Anspruch eingelöst, inwiefern ist er einlösbar? Und ist er heute, wo alles zum Design wird, noch wünschenswert? ARCH+ 222 unternimmt mit methodischen Fragen eine kritische Inventur der Ideen der Avantgarde und zeigt grundlegende aktuelle Modelle und Konzepte auf, die sich der Veränderung der Alltagswelt, des Diskursdesigns und der Selbstgestaltung widmen. Wesentliches Thema ist die Rolle von Gestaltern in der heutigen Gesellschaft. mehr